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Aneignungen der Geschichte: Narrative Evidenzstrategien und politische Legitimation im europaeischen Mittelalter.

・ISBN 978-3-412-52231-5 Geb. EUR 70.00

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著者・編者 Bubert, Marcel (Hrsg.),
出版社 (Boehlau, GW)
出版年 2024
ニュース番号 <683-1214>

Ungeachtet einer seit dem 19. Jahrhundert nachwirkenden Selbstbeschreibung als unabhaengig oder ?ueberparteilich‘ steht die Wahrheitssuche der modernen Geschichtswissenschaft in einem Spannungsverhaeltnis zur politischen Relevanz der Historie. Im europaeischen Mittelalter erfolgte Geschichtsschreibung zwar nicht im Rahmen einer akademischen Wissenschaft, doch laesst sich auch hier ein Spannungsfeld zwischen einer auf historische ?Wahrheit‘ zielenden operativen Selbstreferenz der Historiographie und einer politischen Funktionalisierung der Geschichte konstatieren. ?Geschichte als Argument‘ konnte in Deutungskaempfen dazu dienen, Evidenz fuer die jeweils eigene Position zu generieren. In anderen Zusammenhaengen diente der Rekurs auf die Geschichte zur Legitimierung von Herrschaftsanspruechen sowie zur Profilierung politischer Identitaeten. Die dabei verfolgten narrativen Strategien verfuhren mitunter in hoechst kreativer Weise, indem verschiedene Traditionsbestaende adaptiert und neuartig aufeinander bezogen wurden. Gleichzeitig waren die soziokulturellen und epistemischen Bedingungen dieser Praxis lokal und situativ mitunter sehr verschieden. In einigen Regionen Europas fuehrte dies zu spezifischen Formen kultureller Hybridisierung. Unter Rekurs auf neuere praxistheoretische und wissenssoziologische Theoriekonzepte analysieren die Beitraege diese narrativen Verfahren im Spannungsfeld von ?Routinen‘ und ?Strategien‘. Zudem hat der Band das Anliegen, die (regionale) Diversitaet dieser Aneignungen der Geschichte zu untersuchen. Durch die vergleichende Perspektive sollen Einblicke in die lokale Spezifik und Vielfalt narrativer Evidenzproduktion im europaeischen Mittelalter gewonnen werden.